2013 - Superwahljahr und nichts zu tun für Nicht-Wähler
2013 – wieder ein Superwahljahr. Neben der Bundestagswahl werden drei Landtage neu gewählt und einige Kommunalparlamente. Doch anstatt ein Superwahljahr zu werden, befürchten viele wieder ein Super-Flauten-Jahr. Beständig nimmt die Zahl der Nichtwähler zu: Zwischen den Bundestagswahlen 1998 und 2009 stieg die Zahl der Nichtwähler von 10,8 auf 18,1 Millionen. Jetzt droht die schockierend niedrige Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2009 mit 70,8 Prozent unterboten zu werden.
Dabei ergab die forsa-Studie „Wähler und Nichtwähler zu Beginn des Wahljahres 2013 in Deutschland“, dass die meisten Nichtwähler sich selbst gar nicht als solche sehen.
Bei dieser Studie wurden auf Anfrage des Beirates der ProSiebenSat.1 Media AG in der Hauptstudie neben Nichtwählern auch Wahlberechtigte, die sich an der nächsten Bundestagswahl beteiligen wollen, und „Unentschlossene“ befragt. Als „Unentschlossene“ galten Wahlberechtigte, die angaben, nicht zu wissen, ob sie zur Wahl gehen oder nicht bzw. welcher Partei sie ihre Stimme geben würden.
Anstatt als Nichtwähler, so die Studie, fühlen sich viele eher wie „Wähler auf Urlaub“ oder „sporadische Nichtwähler“. Denn die Verdrossenheit bezieht sich nicht auf das gesamte politische Geschehen. So geben 76 Prozent der als Nichtwähler deklarierten Teilnehmer an, sehr stark an lokalen und regionalen Themen interessiert zu sein. An bundespolitischen Themen bezeichnen sich 59 Prozent als sehr stark interessiert, internationale Themen interessieren 57 Prozent sehr stark.
Generell werde in allen befragten Gruppen „lebhaft über eine Vielzahl politischer Themen und Probleme diskutiert.“ Weiter gaben viele Nichtwähler an, gern an zukünftigen Wahlen teilzunehmen.
Woran liegt es dann, dass die Wahlbeteiligung unter die Zahlen von 1949 sinkt?
Als Hauptgrund deklariert die forsa-Studie eine Distanz zur Politik, die Entfremdung von den Politikern: 67 Prozent der Nichtwähler können sich demnach nicht mehr mit einer Partei identifizieren. Zudem wird die eigene Einflussnahme durch Wahlen in Frage gestellt: Nur noch 48 Prozent der Nichtwähler halten Wahlen für wichtig.
Dabei bezweifeln 71 Prozent der Nichtwähler die Verständlichkeit der Politiker. Medien dagegen, empfinden 76 Prozent der Nichtwähler als gut nachvollziehbar.
Die verständige Kommunikation mit den Wahlberechtigten scheint also der Schlüssel, die „Wähler auf Urlaub“ wieder an Ihre demokratische Verantwortung zu erinnern.
Das Thema Wähler-Mobilisierung ist bei medienlabor eine zentrale Frage. Nicht nur wenn es um de Mobilisierung zu Wahlen geht, auch der Fokus auf insbesondere junge Wähler (in Brandenburg ab 16 Jahre) stellt sich die Mobilisierungsfrage besonders. Erfolgreiche Kampagnen der vergangenen Monate und Jahre waren unter anderem:
- die für den Politikaward 2008 nominierte Erst- und Jungwählerkampagne "Ich wähle, weil..."
- die Jugend-Dialog-Kampagne "Potsdam geht baden! Aber wo?" 2012 in der Landeshauptstadt Potsdam zur Bürgerbefragung zum Thema Schwimmbad-Standort
- das Online-Portal wahlbotschafter.de anlässlich der Landtagswahl 2009 in Brandenburg
- das Online-Wahlportal nrw.wahlpedia.de anlässlich der Landtagswahl 2009 in NRW
Wir können Ziele richtig kommunizieren, Bürgernähe betonen, Identifikationsmöglichkeiten aufzeigen und auch jüngere Zielgruppen ansprechen und aufmerksam machen. Dabei sind wir Experten sowohl in der Nutzung crossmedialer Instrumente und Werkzeuge.
Durch eine gelungene Kommunikation ist es möglich, Bürger zu motivieren und für Politik und die eigenen Ziele wieder zu begeistern.